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Microsoft-Updates September und Oktober 2019

Microsoft hat im September und Oktober 2019 einige Änderungen vorgestellt, die hauptsächlich den Bereich Online-Dienste und die Bereitstellung über Cloud Solution Provider (CSP) betreffen. Daraus haben wir für Sie Tipps und Handlungsempfehlungen abgeleitet.

1. Das »Microsoft Cloud Reseller Agreement« (MCRA) und das »Microsoft Cloud Distributor Agreement« (MCDA) werden durch das »Microsoft Partner Agreement« als einheitliches Vertragsrahmenwerk für Ihren Partner abgelöst. Seit dem 01. Oktober 2019 geschieht dies auch nach und nach für das »Microsoft Customer Agreement«.

Microsoft verfolgt offiziell das Ziel, sukzessive die Anzahl verschiedener Lizenzverträge zu verringern und durch das Microsoft Customer Agreement zu ersetzen.

Das heißt für Sie: Ihr CSP wird bis zum 31. Januar 2020 – zu diesem Datum endet die Frist zur Annahme – auf Sie zukommen und Sie auffordern, das neue »Microsoft Customer Agreement« zu unterzeichnen. Mit dem neuen Agreement haben Sie die Wahl der Bezugsquelle Ihrer Lizenzen.

Sie können die Dienste weiter über Ihren Partner, direkt bei Microsoft oder aus dem Self-Service im Web beziehen; das Portfolio an sich bleibt identisch. Bei Microsoft oder dem Self-Service im Web steht es Ihnen natürlich weiterhin frei, einen Partner mit Managed Services zu beauftragen.

Das »Microsoft Customer Agreement« hat keine Laufzeit; regelmäßige und langwierige Vertragsverhandlungen entfallen somit. Zudem ist es für jedes Unternehmen geeignet – egal welcher Größe –, da keine Mindestbestellmengen erforderlich sind. Dadurch ergeben sich für Sie neue Spielräume, denn der Vertrieb über den CSP-Partner lohnt sich für Kunden, die …

  • Microsoft-Online-Dienste als Teil einer umfassenden Lösung erwerben wollen,
  • Unterstützung für die Bereitstellung und Verwaltung der Online-Dienste benötigen und
  • die Anzahl der benötigten Online-Dienst-Abos monatlich anpassen wollen.

Der Vertrieb direkt über Microsoft lohnt sich für Kunden, die …

  • bisher Azure Services über Enterprise Agreements/ SCE erworben haben,
  • direkt von Microsoft ausgewählt und kontaktiert werden und
  • ihre Abrechnung über Microsoft abwickeln wollen.

2. Microsoft veröffentlicht Preislisten nur noch in US-Dollar, dadurch werden die Preise transparenter und vergleichbarer.

Das heißt für Sie allerdings, dass sich Ihr Azure-Preis aufgrund von Währungsschwankungen an Ihrem Hauptstandort monatlich ändern kann und wird. Sie können beim CSP anfragen, ob diese Währungsschwankungen für Sie abgefangen werden, damit Ihre Kalkulation diesem Risiko nicht unterliegt.

3. Partner-Nachlässe für AOBO (Admin on behalf of) Services sind nicht länger an das verkaufte Subscription Volumen gebunden. Partner können Nachlässe somit nur noch über nachgewiesene value-added Services generieren.

Das heißt für Sie: Nicht wundern, wenn Ihr CSP proaktiver auf Sie zugeht.

4. Im Bereich Azure sind die Änderungen für Sie etwas umfangreicher. Seit dem 01. November 2019 ist es für kommerzielle Kunden in direkten Märkten nicht mehr möglich, ein Azure-only Server and Cloud Enrollment (SCE) zu beginnen, zu verlängern oder Azure einem Desktop-EA hinzuzufügen (der Azure nicht schon zuvor beinhaltete).

Folgt stellen wir Ihnen eine Übersicht aller Änderungen und Optionen nach dem 01. November 2019 zur Verfügung:

 Vor dem 01. November 2019Nach dem 01. November 2019
Neue EA-Kunden  
Enterprise Enrollment
  • Verpflichtung für Desktop
  • Monetary Commitment für Azure
  • Verpflichtung für Desktop
  • New Commerce Experience für Azure
Server and Cloud Enrollment (SCE)
  • Verpflichtung für Azure
  • Monetary Commitment für Azure
  • New Commerce Experience für Azure
Server and Cloud Enrollment (SCE)
  • Verpflichtung für SQL/ Core Infrastructure/ Visual Studio
  • Mtl. Bezahlung für Azure-Verbrauch
  • Verpflichtung für SQL/ Core Infrastructure/ Visual Studio
  • Mtl. Bezahlung für Azure-Verbrauch
    ODER
  • New Commerce Experience für Azure
EA-Renewal  
Enterprise Enrollment
  • Verpflichtung für Desktop
  • Bestehendes Monetary Commitment für Azure
  • Verpflichtung für Desktop
  • New Commerce Experience für Azure
    ODER
  • Monetary Commitment für Azure
Enterprise Enrollment
  • Verpflichtung für Desktop
  • Kein bestehendes Monetary Commitment für Azure
  • Verpflichtung für Desktop
  • New Commerce Experience für Azure
Server and Cloud Agreement
  • Verpflichtung für Azure
  • Bestehendes Monetary Commitment für Azure
  • New Commerce Experience für Azure
    ODER
  • SCE Extended Term
    ODER
  • SCE Renewal
Server and Cloud Agreement
  • Verpflichtung für SQL/ Core Infrastructure/ Visual Studio
  • Mtl. Bezahlung für Azure-Verbrauch
  • Verpflichtung für SQL/ Core Infrastructure/ Visual Studio
  • Mtl. Bezahlung für Azure-Verbrauch
    ODER
  • New Commerce Experience für Azure

 

 

5. Auch im Bereich Dynamics gibt es Änderungen: Neben der Aufspaltung der Applikation »Finance und Operations« in die zwei neuen Applikationen »Supply Chain Management« und »Finance« ändert Microsoft seine Verkaufsstrategie von einer Planauswahl zu einer À-la-carte-Auswahl.

Bisher vertrieb Microsoft Dynamics 365 in Plänen mit verschiedenen Applikationen und Usern. Mit der Änderung ergibt sich für Sie nun die Möglichkeit, Dynamics 365 nach Ihren individuellen Anforderungen zu lizenzieren. Sie wählen eine (nahezu frei bestimmbare) Basislizenz zum vollen Preis und zahlen für jede weitere Lizenz einen rabattierten Attachement-Preis. Ihr CSP-Partner kann Sie hier im Detail beraten und Ihnen die besten Kombinationen empfehlen.

Zusammenfassung:

Die Bereitstellung und Verfügbarkeit von Online-Diensten unterlag in der Vergangenheit vielen Änderungen. In der folgenden Übersicht wird deutlich, welche Möglichkeiten Sie als Kunde derzeit haben:

Lizenzverträge Onlinedienste Microsoft

Die neuen Änderungen stärken den Direktvertrieb via Microsoft und die Serviceleistung durch die Partner.

Kunden, welche trotz einer gewissen Größe bisher vermeiden wollten, direkt mit Microsoft Lizenzverträge zu schließen, werden diese durch das neue Konstrukt nun eher in Erwägung ziehen müssen.

Kunden von Partnern werden bessere Serviceleistungen als bisher geboten, da deren Qualität direkten Einfluss auf die Marge haben wird.

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Ass. jur. Maike Schimko | Tags: Microsoft, SAM, Software Asset Management, Cloud, Azure, Cloud Solution Provider (CSP), Microsoft Cloud Reseller Agreement (MCRA), Microsoft Cloud Distributor Agreement (MCDA), Microsoft Partner Agreement, Microsoft Customer Agreement, Microsoft Dynamics 365, Server and Cloud Enrollment (SCE), Preislisten