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Google Audits

Seit einiger Zeit führt Google im Unternehmensumfeld vermehrt Audits für »Google Maps« durch. Hierbei prüft der Suchmaschinenhersteller, ob die Nutzung der »Google Maps APIs« – der Programmierschnittstelle für Webseiten oder Mobile Apps – korrekt und vollständig lizenziert ist.

Warum auditiert Google?

Zum 01. Januar 2016 hat Google ein neues Lizenzmodell für Unternehmen eingeführt, das für bezahlpflichtige Apps und Webseiten relevant ist. Anders als bei klassischen Lizenzen betrachtet Google die Anzahl der Zugriffe auf seine Dienste pro Zeitraum, die Lizenzierung erfolgt somit nutzungsbasiert. Zur Vermessung des Lizenzbedarfs stellt Google eigene Tools und Auswertungen bereit. Zusätzlich müssen die zur Verfügung gestellten API-Features, wie beispielsweise die Nutzung interaktiver Karten, Verbindungsanzeigen für Verkehrswege und Geocodierung, einzeln betrachtet werden.

Google bietet für die Lizenzierung von Google Maps zwei Lizenzpläne an:

  • Einen kostenfreien Standardplan und
  • einen kostenpflichtigen Premiumplan

Der Standardplan kann ausschließlich für öffentlich zugängliche und kostenlose Websites und Apps genutzt werden. Dem lizenzierten Unternehmen steht ein begrenztes Kontingent an API-Zugriffen pro Tag zu. Wird diese Menge überschritten, kann die API bis zum nächsten Tag nicht weiter genutzt werden. Jede Website oder App, die kommerziell vom Kunden erworben werden muss oder nur für eine gewisse Personengruppe zugänglich ist, kann nicht im Standardplan lizenziert werden. Das gilt ebenso für Zugriffe über interne Netzwerke und Server. Diese Funktionalitäten sind ausschließlich im Premiumplan abbildbar.

Der Premiumplan ist der Nachfolger der ursprünglichen »Google Maps for Work« Lizenzen. Er erweitert alle Bestandteile des Standardplans um ein individuell errechnetes Kontingent an Zugriffen. Diese werden von Google als »Credit Points« bezeichnet. (Anzahl der Zugriffe verrechnet mit einem API spezifischen Faktor.) Weitere Features sind die »Client ID«, mit der Sie ihre Lizenzzugriffe verwalten und den Verbrauch messen können, fest definierte Service-Vereinbarungen (SLAs), eine technische Hotline, garantierte Werbefreiheit und der Zugriff auf das Support Portal für Premium User.

Wenn Sie entscheiden müssen, welcher Plan für Ihr Unternehmen der richtige ist, hat die Softline folgende Empfehlungen für Sie:

  1. Finden Sie heraus, welche APIs in Ihrem Unternehmen genutzt werden.

  2. Schaffen Sie sich (falls noch nicht vorhanden) einen genauen Überblick über Ort, Umfeld, Art und Nutzung der verschiedenen APIs. Dies ist relevant für die Argumentation, welche Zugriffe wirklich einen Premiumplan erfordern und welche problemlos im Standardplan abgebildet werden können.

  3. Ermitteln Sie, welche Gesellschaften in Ihrer Unternehmensstruktur Google Maps APIs verwenden. Generell vereinbart Google mit jeder Gesellschaft einen individuellen Plan, sofern die Holding nicht 100-prozentiger Anteilseigner der Tochtergesellschaften ist.

  4. Analysieren Sie die Menge der User, die täglich auf die APIs zugreifen. Im Standardplan lassen sich sehr große Mengen zusätzlicher Zugriffe gegen eine verhältnismäßig geringe Gebühr lizenzieren.

  5. Sobald Sie eine der folgenden Fragen mit »Ja« beantworten, muss der Premiumplan verwendet werden: Wird »Asset-Tracking« über Google betrieben? Gibt es interne Zugriffe? Ist Ihre Website kostenpflichtig oder in ihrer Nutzung beschränkt?

Die Lizenzierung von »Google Maps« ist nicht trivial und in vielen Fällen für Unternehmen kostenpflichtig. Einige Features und Szenarien der Google Maps APIs  können nur im Premiumplan abgebildet werden. In jedem Fall sollten Sie genau prüfen, welche Features Sie tatsächlich benötigen. 

Bitte beachten Sie, dass Google in den vergangenen Wochen und Monaten vermehrt auf Audits zur Überprüfung der Einhaltung von Nutzungs- und Lizenzbedingungen setzt. Das SAM-Team der Softline unterstützt Sie gern bei der Analyse Ihrer Google Maps-Verwendung und hilft bei der Auswahl des richtigen Lizenzmodells.